Agenda

Biodiversität

Grundlage lebendiger Gärten

Biodiversität umfasst die Vielfalt von Pflanzen, Tieren und Lebensräumen – und sie ist für funktionierende Ökosysteme unersetzlich. Auch in Siedlungen und Gärten spielt sie eine zentrale Rolle: Hier können Gärtnerinnen und Gärtner direkt zur Erhaltung dieser Vielfalt beitragen.

Biodiversität – Die Grüne Branche ist Teil der Lösung

Am 28. Oktober 2024 fand der «Round Table Biodiversität» von JardinSuisse statt. Vertreterinnen und Vertreter aus Regionalsektionen und Fachgruppen kamen zusammen, um konkrete Projektideen im Bereich Biodiversität zu sammeln, zu bewerten und deren Umsetzbarkeit im grösseren Stil zu prüfen.

Diskutiert wurden Projekte in unterschiedlichen Entwicklungsstadien – von ausgereiften Konzepten über erste Prototypen bis hin zu innovativen Ideen. Die Vorschläge wurden hinsichtlich ihres Nutzens für die Biodiversität, ihres Beitrags zur Grünen Branche sowie ihrer Skalierbarkeit und Umsetzbarkeit beurteilt. Mehr zum Anlass im Artikel der g'plus.

Projektbeispiele

  • Naturmodule: Naturmodule sind Gestaltungselemente aus dem Naturgartenbau, die naturnahes Gärtnern fördern und wertvollen Lebensraum für Tiere und Pflanzen schaffen – ohne auf Ästhetik zu verzichten. Vom Wildbienenhaus bis zum Wildkräuterbeet gibt es vielfältige, teils einfach umsetzbare Möglichkeiten.
    Mehr unter: www.naturmodule.ch

  • Zertifizierung naturnaher Gärten: In Zusammenarbeit mit "Natur & Wirtschaft" können Gärten mit naturnahen Arealen zertifiziert werden.

  • Weiterbildung Fachperson Biodiversität: Die Weiterbildung zur Fachperson Biodiversität vermittelt praxisnahes Fachwissen, um Biodiversität gezielt zu fördern – von der Theorie in die tägliche Arbeit.

Weitere Biodiversitätsprojekte und laufende Initiativen von JardinSuisse finden Sie weiter unten.

Biodiversitätsstrategie des Bundes

Der Zustand der Biodiversität in der Schweiz verschlechtert sich trotz bisheriger Bemühungen kontinuierlich. Die Biodiversitätsstrategie zeigt Massnahmen auf, mit denen die Vielfalt von Ökosystemen, Arten und genetischen Ressourcen langfristig erhalten werden soll. Besonders wichtig ist der Schutz von Ökosystemen, die unbedingt intakt bleiben müssen, wie zum Beispiel:

  • Böden, die als natürliche Wasserfilter wesentlich zur Trinkwasserqualität betragen

  • Wälder, die als Erholungsräume für Menschen, Lebensraum für zahlreiche Arten und zur Luftreinhaltung dienen

Auch die genetische Vielfalt ist entscheidend: Sie ermöglicht die Entwicklung neuer Pflanzenarten und Produkte – und bildet eine Grundlage für die Lebensqualität kommender Generationen. Ohne ihren Schutz drohen irreversible Verluste.

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Das können Gärtner tun

Das Forum Biodiversität (Informationsrat des Bundes)  empfiehlt folgende Massnahmen zur Förderung der Artenvielfalt im Garten:

  • Kundinnen und Kunden naturnahes Gärtnern anbieten (z. B. mit einheimischen Pflanzen, Blumenwiesen, bepflanzten Kiesflächen und Feuchtbiotopen)
  • Auf Herbizide und Torf verzichten
  • Lebensräume für Vögel, Fledermäuse, Insekten und Igel schaffen 
  • Mauern und Dächer begrünen
  • Nur Holz aus naturnahem Waldbau verwenden (Verzicht auf Tropenholz)
  • Naturnahe Produkte aus der Region einsetzen
  • Ruhezonen für Wildtiere respektieren
  • Lebensräume für Wildpflanzen erhalten

Keine Steinwüsten: Pflanzenvielfalt statt Schottergärten

Früher dominierte der Cotoneaster, heute prägen Steinöden das Bild: Gross- und kleinflächige Schotterflächen ziehen sich landauf, landab. Der Wunsch nach pflegeleichten und kostengünstigen Flächen bestimmt vielerorts die Gestaltung von Vorgärten, Rabatten und Böschungen. Die Folgen für Ökologie, Ästhetik und Gartenkultur sind jedoch gravierend.
Der Einsatz von einheimischen Pflanzen, Blumenwiesen, Feuchtbiotopen und Trockenmauern schafft hingegen wertvolle Lebensräume für zahlreiche Lebewesen – und bringt Leben in den Garten zurück.

Schottergärten sind umstritten 
In verschiedenen Kantonen gibt es politische Vorstösse, Schottergärten zu verbieten, da sie der Biodiversität schaden und ökologische Probleme verursachen. Mehr dazu im SRF-Artikel "Schottergärten im Kanton Solothurn" oder im Beitrag des Bundes: "Steinwüsten in Schweizer Gärten".

Kundenbroschüre 
Die kostenlose Broschüre "Pflanzen-Vielfalt statt Schotterwüsten" kann per E-Mail an galabau@jardinsuisse.ch bestellt und ideal zur Kundeninformation weitergegeben werden.

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Projekte & Initiativen von JardinSuisse

JardinSuisse engagiert sich aktiv für den Erhalt und die Förderung der Biodiversität in der Garten- und Landschaftsgestaltung. Verschiedene Projekte und Initiativen unterstützen Gärtnerinnen und Gärtner dabei, naturnahe Flächen zu schaffen und die Artenvielfalt zu stärken.

Aktion «Mehr Flächen zur Förderung der Biodiversität»

Gärtnerinnen und Gärtner tragen dazu bei, mehr naturnahe Flächen zu schaffen – überzeugen Sie Ihre Kunden davon.

  • Pflanzenlisten und Tier-Pflanzen-Beziehungen: Hilfreiche Informationen, welche Tiere welche Pflanzen bevorzugen, finden Sie auf www.floretia.ch.

  • Sensibilisierungskampagne «Mission B»: Seit Frühling 2019 sensibilisiert die Aktion der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) die Bevölkerung für das Thema Biodiversität. Ziel ist es, den Artenrückgang nachhaltig zu bremsen, indem mehr Flächen mit einheimischen Pflanzen geschaffen werden.
    Beteiligt sind alle vier SRG-Unternehmenseinheiten (SRF, RSI, RTS, RTR) sowie externe Partner – darunter auch JardinSuisse. Weitere Infos unter www.missionb.ch.

JardinSuisse unterstützt die Gärtner mit:


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    Mediathek

    Bestimmte Inhalte und Dokumente sind ausschliesslich für Mitglieder von JardinSuisse zugänglich.